Maedchenjagd by Nancy Taylor Rosenberg

Maedchenjagd by Nancy Taylor Rosenberg

Autor:Nancy Taylor Rosenberg [Rosenberg, Nancy Taylor]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
ISBN: 3426417790
Herausgeber: Verlagsgruppe Droemer...
veröffentlicht: 2013-02-28T23:00:00+00:00


Während die anderen Patienten beim Abendessen waren, sah Shana eine grobknochige Frau am Stationstresen stehen, die ein teures blaues Kostüm und um den Hals ein Seidentuch mit Blumendruck trug. Locken ihres dunklen Haars umrahmten ihr Gesicht. Hinter der Brille wirkten die umschatteten Augen wie schwarze Knöpfe, die nur von einem schmalen weißen Rand umgeben waren. Die Pupillen waren extrem erweitert. Shana schlurfte auf sie zu. »Hallo«, sagte sie mit von den Medikamenten schwerer Zunge. »Wer … sind Sie?«

»Dr. Ruth Hopkins«, anwortete die Frau und neigte den Kopf. »Ich habe einen Termin mit einem Patienten, ich kann jetzt nicht mit Ihnen sprechen.«

Sie wollte sich abwenden, aber Shana hinderte sie am Gehen. »Sind Sie Ärztin?« Sie studierte das Gesicht der Frau, versuchte sie einzuordnen. Als sie zu wanken begann, drückte sie die Hand der Frau, um nicht umzufallen. »Sind Sie sicher, dass Sie Hopkins heißen? Oh, wie dumm von mir. Natürlich wissen Sie, wie Sie heißen. Ich steh völlig unter Drogen, also nehmen Sie’s nicht zu ernst.«

»Lassen Sie meine Hand los, junge Frau. Sonst muss ich einen Pfleger rufen.«

Etwas stimmte nicht mit der Frau, und es waren nicht nur die erweiterten Pupillen, da war sich Shana sicher. Sie ließ die Hand nicht los, sondern rückte näher an die Frau heran. Sie senkte ihren Blick zu Boden und ließ ihn dann langsam zum Gesicht der Frau hinaufwandern. Im gleichen Moment fing Shana zu lachen an. Sie lachte so sehr, dass ihr die Tränen die Wange hinunterliefen. Es musste an den Medikamenten liegen. Sie verabscheute Morrow so sehr, dass sie ihn überall zu sehen glaubte. »Sie erinnern mich an meinen Psychiater, Dr. Morrow.« Shana legte eine Hand auf den Mund, um einen weiteren Ausbruch zu verhindern. Dr. Hopkins entzog sich wütend ihrem Griff.

»Hey«, sagte Shana, »vielleicht könnten Sie ja meine Ärztin sein. Morrow ist ein Arschloch. Mir wär … eine Ärztin lieber. Sie müssen wissen, ich wurde vergewaltigt …« Ihr wurde klar, was sie da sagte, und sie verstummte. Die Ärztin drehte sich abrupt um und machte, dass sie fortkam.

Shana entdeckte Alex, der an der gleichen Stelle stand wie meist, und sie ging hin, um ihn über Dr. Hopkins auszufragen. Am Tresen saß Lee, die einzige Angestellte in Whitehall, der Shana ein wenig Vertrauen entgegenbrachte. Shana nahm Alex an der Hand und führte ihn in eine Ecke. »Ist Peggy im Dienst?« Sie musste sich an Alex anlehnen, damit sie nicht umfiel.

Alex blickte im Raum umher und wandte sich dann wieder an Shana. »Ich kann sie nirgends sehen. Ich denke, sie geht um vier. Was war mit dir los? Wo bist du gewesen?«

»Sie haben mir irgendwas gegeben … eine Spritze. Und die Sau hat mich geschlagen. Sie hat mich geschlagen!« Shana ging zum Wasserspender und nahm ein paar große Schlucke; ihr Mund und ihre Kehle waren völlig ausgetrocknet. Die Medizin, die sie ihr diesmal verabreicht hatten, war stark gewesen, stärker als das, was sie sonst bekam, von dem Chlorpromazin ganz am Anfang abgesehen.

Sie kehrte zu Alex zurück. »Ist Dr. Hopkins eine gute Ärztin?«

»Es gibt keine Dr.



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